Psycho­therapie

In der Begegnung mit dem, was lange unberührt blieb, kann ein neuer Zugang zu sich selbst entstehen.

Psychotherapie in Leipzig

Manchmal bringt das Leben uns aus dem Gleichgewicht, und wir kommen ins Wanken – sei es durch herausfordernde Beziehungen oder Lebenssituationen, belastende Erfahrungen, traumatische Erlebnisse, plötzliche Veränderungen oder Krisen. Dann geht es darum, wieder festen Boden unter den Füßen zu finden.

So wie körperliche Beschwerden auftreten, können auch seelische Belastungen unser Wohlbefinden beeinträchtigen. Dann können wir uns anhaltend niedergeschlagen, erschöpft, antriebslos, gereizt oder innerlich angespannt fühlen. Schlafprobleme, übermäßige Ängste, Sorgen, Selbstzweifel oder Schuldgefühle können sich entwickeln. Wir ziehen uns womöglich von anderen zurück, fühlen uns mit der Welt, mit uns selbst und mit unserem Körper nicht mehr verbunden.

Es ist wichtig, sich in solchen Momenten Unterstützung zu holen. In meiner Praxis biete ich Ihnen einen verlässlichen Rahmen, um Ihr Erleben und Ihre Situation behutsam zu betrachten – Schritt für Schritt erkunden wir gemeinsam Wege, die Ihnen wieder Orientierung und inneren Halt ermöglichen können.

Mein therapeutischer Ansatz:

Systemische Therapie

Familiäre Prägungen wirken oft leise, wie feine Fäden – sie ziehen sich durch Generationen, bis jemand innehält, hinschaut und beginnt, sie zu entwirren.

Unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen stehen nicht für sich allein – sie sind eingebettet in ein Netzwerk aus individuellen Erfahrungen, familiären Prägungen und sozialen Beziehungen. Die Systemische Therapie nimmt nicht nur einzelne Symptome in den Blick, sondern auch deren möglichen Entstehungskontext. Sie bietet den Raum, wiederkehrende Muster zu reflektieren, neue Sichtweisen zu entwickeln und vorhandene Ressourcen bewusster zu nutzen.

In der Systemischen Therapie geht es nicht nur um das, was belastet, sondern auch um die Entstehung und Bedeutung dieser Symptome:

  • Wie sind bestimmte Muster entstanden?
  • Welche Funktionen erfüllen sie – bewusst oder unbewusst?
  • Wie lassen sich neue Wege im Umgang mit Herausforderungen finden?

Psychische Symptome sind oft Ausdruck tieferliegender Dynamiken. Gefühle von Ohnmacht, Ängste oder Antriebslosigkeit können beispielsweise aus langjährigen Belastungen oder ungelösten inneren Konflikten entstehen. Auch depressive Verstimmungen können in einem systemischen Kontext betrachtet werden – nicht als isolierte Erkrankungen, sondern als Teil eines größeren Zusammenhanges, der verstanden und neu gestaltet werden kann.

  • Herausforderungen in Beziehungen und Familie – Konflikte, emotionale Distanz oder Schwierigkeiten mit Nähe und Abgrenzung
  • belastende Lebensereignisse und Veränderungen – Trennungen, Verluste oder Übergänge in neue Lebensphasen
  • Selbstzweifel, innere Konflikte oder Unsicherheiten – das Gefühl, festzustecken, sich selbst nicht zu verstehen oder nicht gut genug zu sein
  • depressive Verstimmungen, innere Leere oder Erschöpfung – anhaltende emotionale Belastungen, die das innere Gleichgewicht stören

Jedes Verhalten hat in einem bestimmten Kontext seinen Sinn – auch dann, wenn es heute als belastend erlebt wird. Die Systemische Therapie bietet einen Raum, um individuelle Zusammenhänge besser zu verstehen und neue Möglichkeiten für den eigenen Umgang mit schwierigen Situationen zu entwickeln.

Durch gezielte Fragen, Perspektivwechsel und verschiedene methodische Impulse kann es gelingen, neue Sichtweisen zu gewinnen, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die eigenen Stärken bewusster wahrzunehmen und weiterzuentwickeln. Dabei können auch Biografie- und Genogrammarbeit, Aufstellungen im Einzelsetting oder das Arbeiten mit inneren Anteilen unterstützend wirken. So können sich neue Handlungsspielräume eröffnen und Veränderungsprozesse angestoßen werden.

Ganzheitliche Traumatherapie

Wenn Wunden gesehen und gehört werden, kann Veränderung beginnen.

Traumatische Erfahrungen hinterlassen Spuren – in der Psyche, im Körper und im Nervensystem. Wie Wellen, die lange nach einem Sturm spürbar bleiben, wirken ihre Folgen oft weit über das eigentliche Ereignis hinaus. Trauma entsteht nicht nur durch das, was geschehen ist, sondern vor allem durch das Erleben, dem Geschehen schutzlos ausgeliefert gewesen zu sein – begleitet von Gefühlen wie Angst, Überwältigung, Ohnmacht und Hilflosigkeit.

Besonders prägend sind wiederholte oder langanhaltende Belastungen in der Kindheit – etwa durch emotionale oder körperliche Gewalt, Vernachlässigung, sexualisierte Übergriffe, familiäre Instabilität oder das Aufwachsen in dysfunktionalen Beziehungsmustern. Doch auch einzelne, hochbelastende Erfahrungen wie Unfälle, Gewalttaten oder Naturkatastrophen können sich tief einprägen und das Sicherheitsgefühl erschüttern.

Je häufiger solche Erlebnisse gemacht wurden – und je weniger sie damals verstanden, reguliert oder begleitet werden konnten – desto tiefgreifender können sie sich auf das heutige Denken, Fühlen und Handeln auswirken. Die Summe dieser Erfahrungen, wie sie auch in der Building-Block-Traumatheorie beschrieben wird, beeinflusst häufig unbewusst das Selbstbild, das Beziehungserleben und die psychische wie körperliche Gesundheit – oft über viele Jahre hinweg und nicht selten mit Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Lebenserwartung.

Die Spuren seelischer Verletzungen zeigen sich nicht immer direkt, sondern oft erst mit zeitlichem Abstand – zum Beispiel durch anhaltende Unruhe, Rückzug, Flashbacks, Albträume, Erinnerungslücken, chronische Erschöpfung, Scham- oder Schuldgefühle. Viele dieser Reaktionen lassen sich als Ausdruck früher Überlebensmechanismen verstehen: Strategien, die einst notwendig waren, um emotional oder körperlich zu überstehen, wirken im Heute oft belastend weiter.

Sich mit belastenden Erlebnissen auseinanderzusetzen, braucht einen geschützten Rahmen und einen feinfühligen Blick. In der therapeutischen Begleitung nähern wir uns diesen Erfahrungen behutsam – im eigenen Tempo und mit dem Fokus auf innere Stabilität.

Gerade wenn sich belastende Ereignisse über längere Zeit oder in der frühen Kindheit gehäuft haben, wirken sie oft wie Bausteine, die sich überlagern und das heutige Erleben tiefgreifend beeinflussen können. Schrittweise entsteht durch das Erzählen, Erinnern und Strukturieren ein inneres Bild der eigenen Lebensgeschichte, das bisher unverbundene oder fragmentierte Erlebnisse einbettet und ordnet.

Verhaltensweisen, die sich einst als überlebenswichtig erwiesen haben, werden in ihrer ursprünglichen Funktion verstanden und gewürdigt. Gleichzeitig entsteht Raum, um zu erkunden, ob sie im Heute noch dienlich sind – oder womöglich die Verbindung zu sich selbst und zu anderen erschweren.

Ziel ist es, diese Reaktionsmuster wahrzunehmen, besser zu verstehen und neue Möglichkeiten der Selbstregulation und des inneren Kontakts zu entwickeln. So können nach und nach Wege entstehen, die mehr Stabilität, Verbundenheit und Selbstbestimmung ermöglichen.

Den Körper als Anker nutzen

Traumatische Erfahrungen hinterlassen nicht nur Spuren in unseren Gedanken, sondern auch in unserem Körper. Deshalb fließen neben Gesprächen auch körperbezogene Ansätze in die Therapie ein. Sie unterstützen dabei, die eigene Körperwahrnehmung zu stärken und das Nervensystem sanft zu regulieren – besonders dann, wenn es in einem Zustand von Anspannung oder Erstarrung feststeckt.

Inneren Anteilen begegnen

Schwerwiegende Erlebnisse können dazu führen, dass sich verschiedene innere Anteile herausbilden – beispielsweise schützende, verletzte oder überangepasste Anteile. Diese können in Konflikt miteinander stehen und unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Durch Bewusstwerden und Annäherung an diese inneren Anteile kann es gelingen, mehr Selbstverbundenheit zu entwickeln und innere Spannungen zu lösen.

Bindungs- und Entwicklungstrauma erkennen

Frühe Bindungserfahrungen prägen unsere Fähigkeit, emotionale Nähe zuzulassen und gesunde Beziehungen aufzubauen. Werden in der Kindheit grundlegende Bedürfnisse, wie Sicherheit und Verbundenheit, nicht erfüllt, oder erleben Kinder Vernachlässigung oder Gewalt in all ihren Formen, kann dies tiefe Spuren und seelische Verletzungen hinterlassen. Diese Erfahrungen können sich nachhaltig im Nervensystem und im Selbstbild verankern, was zu einer Dysregulation führen und sich in Schwierigkeiten mit Nähe und Distanz, zwischenmenschlichen Konflikten und belastenden seelischen und somatischen Symptomen äußern kann.

Die eigene Geschichte verstehen

In der therapeutischen Arbeit kann es hilfreich sein, die eigene Lebensgeschichte in eine zusammenhängende Form zu bringen – besonders dann, wenn Erfahrungen als überwältigend oder bruchstückhaft erlebt wurden. Das Ziel ist nicht, etwas zu vergessen, sondern das Erlebte als Teil der eigenen Geschichte einzuordnen – ohne dass es das Leben im Heute weiterhin überschattet. So kann allmählich ein Gefühl von innerer Ordnung, Verstehen und Orientierung entstehen.

Die therapeutische Unterstützung erfolgt im Rahmen der Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz, sie ersetzt keine medizinische oder psychiatrische Behandlung.

Kontaktieren Sie mich gern, wenn Sie mehr erfahren oder einen Termin vereinbaren möchten!